Dienstag, 27. Oktober 2009

OTTO / MATTES Jazz Vol. 1

Die erste CD des wunderbaren Jazz-Duos OTTO / MATTES ist fertig
Es handelt sich um einen Mitschnitt eines Live-Konzerts vom 1.05.09. An diesem Tag wurde der seltene ERARD-Konzertflügel von 1855 der Öffentlichkeit vorgestellt. Letzter Teil des Abends war der vielbeachtete Auftritt von

Otto Maria Krämer, Klavier und
Matthias Hacker, Kontrabaß

Interessenten, die diese CD haben möchten, sollten per E-Mail mit mir Kontakt aufnehmen unter:
stinder@gmx.de

Frischer Wind und alte Hölzer

OTTO / MATTES
Dies sind zwei Namen, aber mittlerweile unter eingefleischten Fans ein Begriff!
Es verbergen sich dahinter:
Otto Maria Krämer aus Straelen, der sein Brot im kirchlichen Dienst als Organist und Kantor verdient. Er improvisiert weltmeisterlich und erlaubt sich in der künstlerischen Zusammenarbeit mit Matthias Hacker einen Grenzgang nach dem anderen.
"Ich wußte eigentlich gar nichts davon! Aber ich glaube: ich bin ein Jazzer!"

Matthias Hacker aus Essen weiß, wovon die Rede ist. Er hat es gleich gewußt, daß er ein Jazzer ist. So studierte er von Anfang an und konsequent Kontrabaß-Jazz in Arnheim durch alle Etappen und Prüfungen und arbeitet seit einigen Jahren als selbständiger Kontrabassist.

Der Erstgenannte ist ein Berufskollege, Studienkollege und lieber Freund.
Der Zweitgenannte ist Sohn meiner zweiten Frau und ein allerliebster Freund.

Klar! Es kam wie es kommen mußte: sie spielen und ich nehme auf - das ist toll!!!

Die Idee, Jazz mit altem Holz zu verbinden, hat sofort gezündet. Es klingt neu, anders, runder, persönlicher, wärmer.

Hören Sie selbst! Die ersten CD´s sind bei mir erhältlich unter dem Titel:
Jazz von OTTO / MATTES
Vol. 1 und Vol. 2 jeweils zum Preis von 15,- € plus Versand.
Einfach bestellen per E-Mail "stinder@gmx.de" !

Samstag, 5. September 2009

Peter Möbus, Kunstmaler - Der inspiriert mich

Peter Möbus beschäftigt sich seit langem mit dem Thema 1. Weltkrieg. Der Kunstmaler aus Bergisch Gladbach gehört zu meinem engen Freundeskreis und stellt eine nicht versiegende Quelle der Inspiration für meine Arbeit dar.

Immer schon haben mich seine mehr oder weniger abstrakten Landschaftsbilder fasziniert. Jetzt aber, mit seinem neuen Thema "1. Weltkrieg", kommt er mir noch näher als bisher - sind doch die meisten Klaviere und Flügel, von denen ich etwas halte, aus dieser Zeit der Kriege, Umstürze und Revolutionen.

Nicht nur der Klang meiner Instrumente geht mir "unter die Haut". Auch die Bilder von Möbus gehen mir sehr nahe und ich begreife, daß der von mir geliebte Klavierklang ein Kind dieser schweren Zeiten ist.

Donnerstag, 3. September 2009

Werkstatt: Erard-Konzertflügel 1855

Hier einige Fotos von der Reparatur eines Konzertflügels der Marke ERARD-London, Baujahr 1855

Mittwoch, 2. September 2009

Orgelmusik zum Anhören

Viel Freude beim Anhören!
1. Leon Boellmann:
Aus "Deuxième suite pour orgue" Op. 27 Nr. 1 "Prélude pastoral"
http://www.youtube.com/watch?v=g4cXj6PPWMY

2. Hermann Schroeder:
Werk 9 für Orgel Nr. 1, 2, 3, 4, 6
http://www.youtube.com/watch?v=NY-o-pcaYD4

Samstag, 29. August 2009

Klaviermusik zum Anhören

Frank Stinder spielt ...

Rachmaninoff - Schubert
"Wohin?"

aus "Die schöne Müllerin"

http://www.youtube.com/watch?v=MqeNOdbt7cM

Meine Ohren gellen noch


Gerichtskretscham in Kunnersdorf bei Görlitz: Die Edition Roy, ein kleines aber feines Label für Liebhaber der Klassischen Moderne, hat unter der Federführung seines Labelchefs und Inhabers, Daniel Roy, wieder einmal hochinteressantes Repertoire aufnehmen lassen. Unter meiner tonmeisterlichen Leitung haben fantastische Künstler älterer und jüngerer "Semester" an vier Aufnahmetagen Musik sorbischer Meister eingespielt.

Mittlerweile ist das Tonmaterial fertig geschnitten und das Master abgesandt.
Mal sehen, was da noch so kommt!?

Tonproduktionen sind etwas ganz Wunderbares:
1. Sie bringen frischen Wind in den Alltag und erweitern auch meine Repertoire-Kenntnis
2. Sie bringen mich in die wunderbare niederschlesische Oberlausitz und verführen mich regelmäßig zu immer neuen "Schnitzel-Exercitien"
3. Sie stiften wunderbare Gemeinschaftserlebnisse mit tollen Typen. So schreitet die Vernetzung Gleichgesinnter immer weiter fort.

Orgelkonzert in St. Vincent, Carcassonne (F)



Die Kirche St. Vincent in Carcassonne (F) ist bedeutend. Für Organisten sowieso, weil auf ihrer Nordempore eine unglaublich gute und große, 2006 frisch restaurierte Orgel steht. Schon Cesar Franck fand diese Orgel toll und ist immer wieder dorthin gereist, um seine wunderbaren Improvisationen dort abzulassen. Es handelt sich um eine gewaltige Orgel von Puget, die dort 1875 gebaut wurde.
Dies sind die genaueren Angaben zu dem Instrument:


LE GRAND ORGUE DE SAINT-VINCENT
Christophe Moucherel 1738, Dominique Cavaillé-Coll 1807, Théodore Puget 1875
Restauré par Jean Daldosso ( 2006 )
Clavier de Grand-Orgue : Montre 16, Bourdon 16, Montre 8, Bourdon 8, Diapason 8, Salicional 8, Flûte Harmonique 8, Montre 4, Prestant 4, Doublette 2, Fourniture progressive III à VIII rangs, Bombarde 16, 1ère Trompette 8, 2ème Trompette 8, Clairon 4
Clavier de Positif : Bourdon 16, Gambe 8, Bourdon 8, Flûte à Pavillon 8, Unda Maris 8, Prestant 4, Flûte 4, Doublette 2, Cornet III, Trompette 8, Clairon 4, Cromorne 8.
Clavier de Récit ( expressif ) : Gambe 8, Bourdon 8, Flûte Harmonique 8, Voix Céleste 8, Flûte Octaviante 4, Octavin 2, Clarinette 16, Clarinette 8, Basson-Hautbois 8, Voix Humaine 8, Trompette 8, Clairon 4
Clavier de Pédale : Soubasse 16, Contrebasse 16, Flûte 8, Bourdon 8, Bombarde 16, Trompette 8, Clairon 4.
Claviers de 56 notes ; Pédalier de 30 notes
Appels : Octaves graves, Tirasses Grand-Orgue, Positif, Récit
Anches Grand-Orgue, Positif, Récit, Pédale
Accouplements I/I ; II/I ; III/I ; III/II ;
Tremolo Récit
Pédale d’expression
Sechsundvierzig Register sind das also, die so klingen als seien es 146 !!! Ich hatte das große Glück, am Samstag, den 30. Mai dieses Jahres dort konzertieren zu dürfen. Henri Ormieres, der international konzertierende Organist von St. Vincent, hatte mich dorthin eingeladen.
Im Oktober bekommt er einen restaurierten Blüthner-Flügel aus meiner Werkstatt.


Mensuren - Worum geht es dabei?


Mit Mensur bezeichnet man alle Eigenschaften des Saitenbezuges eines Instruments.
  1. Wie lang ist eine Saite?
  2. Wie dick ist eine Saite?
  3. Aus welchem Material besteht die Saite?
  4. Welche Frequenz macht die einzelne Saite hörbar?
  5. Wie entwickeln sich alle diese Parameter durch die gesamte Tonskala eines Instruments?

Schnell wird klar, daß es sich um ein komplexes Thema handelt. Hier einzudringen ist aber für den Instrumentenbauer unerläßlich.
Auch wenn er keine eigenen Instrumente entwirft und baut, sollte er Bescheid wissen, denn fast alle alten Instrumente müssen im Rahmen einer Reparatur neu besaitet werden.
Dafür kann es verschiedene Gründegeben:
  1. Mehrer Saiten fehlen und müßten ersetzt werden. Die neuen klingen aber ganz anders als ihre alten Nachbarn.
  2. Viele oder gar alle Saiten sind stark oxydiert, haben vielleicht schon richtig viel Rost und auch Rostnarben angesetzt. Die Rißneigung ist gr0ß und der Klang schlecht geworden.
  3. Die Wirbel sitzen nicht mehr fest genug und müssen ausgetauscht werden. Beim Lösen der alten Saiten bricht der Saitenstahl direkt am Wirbel und wird dadurch ireparabel.
  4. Der Klang des Instruments ist brutal und klingt äußerst inharmonisch im Übergang zu den ersten Baßsaiten. Ursache sind oft einige Jahre zurückliegende Neubesaitungen, bei denen dem Klavier viel zu dicke Saiten verpaßt wurden. Da hilft nur eine Neubesaitung und die Errechnung einer besser geeigneten Mensur.
Hier kommt nun in einem Satz des Rätsels Lösung: eine Besaitung klingt gut,
  1. wenn die Saiten so dick sind wie unbedingt nötig, um auch ein gesundes Forte zu erzeugen
  2. wenn die Saiten so dünn wie möglich sind, um so sauber wie möglich zu klingen
  3. wenn die Saiten im Bereich von "schlaff (0%)" bis "zum Zerreißen gespannt (100%)" etwa 50% (tiefere Töne) bis 80% (höchste Töne) erreichen
Da muß man viel hin und her rechnen. Außerdem gibt es nicht nur eine Sorte Stahl, sondern mindestens gleich fünf bis sieben verschiedene brauchbare Stahlsorten. Am Schluß ist aber alles eine Frage von gutem Messen und gutem Rechnen! Wer mehr wissen will, der kann ja fragen!!!

Nächstes Klavierkonzert:

Sonntag, 01. November 2009
Evangelische Kirche in Solingen-Wald (Mitte)
Uhrzeit: 19.00 Uhr

Programm
Klavier-Solo
Beethoven: Sonate Op. 7, Es-Dur
Grieg: Sonate Op. 7, e-moll
Rachmaninoff: Vier der "10 Preludes; Op. 23"
Singstimme und Klavier
Lieder von Johannes Brahms - u.a.:
1. Wie bist Du meine Königin, Es-Dur
2. Von ewiger Liebe, Cis-moll- Des-Dur
3. Die Mainacht, Cis-Dur

Instrument: Ein 2009 bei mir komplett
restaurierter SPAETHE-Flügel, 1,90 m, Bj.: ca. 1920

Nach dem Klassik-Teil des Konzertes
wird ein besonderes Duo zu hören sein:
OTTO / MATTES
mit Otto Maria Krämer, Klavier (Straelen)
und Matthias Hacker, Kontrabaß (Essen)

Sie spielen eine weiteres Programm in der Fortsetzungsserie:

OTTO / MATTES: Jazz mit historischen Instrumenten

Herzliche Einladung!

Inforamtionen zu den beiden Jazz-Musikern unter:
www.orgelimprovisationen.de
www.myspace.com/matthiashacker



Das hier kürzlich angekündigte Konzert am 9.11.09 in Lüdenscheid entfällt leider.
Sendung bei "Tonart" im WDR 3

Im WDR 3 wurde vor kurzem ein kleines Feature gesendet. Wer sich für alte Konzertflügel interessiert, der sollte diesen Beitrag kurz anhören. Er dauert ca. 11 Minuten und bringte interessante Details und auch einige Hörbeispiele, die ich selbst eingespielt habe. Es handelt sich um Musik von Chopin (Polonaise) und die bekannte Sonate von Edward Grieg in einigen kurzen Einblendungen. Die Sendung wurde von Dr. Christoph Vratz verfaßt und auch gesprochen.
Er ist in Sachen "Das Klavier in der Mitte unserer abendländischen Kultur" ein verdienstvoller Mann. Seine Beiträge sind durchweg sehr gut und sehr hörenswert!

http://www.wdr3.de/tonart/details/artikel/wdr-3-tonart-3.html

Dieser Link führt auf die aktuelle Seite von WDR-Tonart. Dort weiter nach unten scrollen und den Beitrag durch Anklicken abspielen lassen! - Viel Freude beim Anhören!

Klavierdoktor - gibt´s doch gar nicht!!!

Klavierdoktor - Wie kommt es zu dieser Bezeichnung?
Dr. Christoph Vratz titulierte in einem Beitrag der Zeitschrift FONO-FORUM, Septemberausgabe 2009, "Der Klavierdoktor". Anläßlich der Fertigstellung eines ERARD-Konzertflügels aus dem Jahre 1855 hatte er meine Werkstatt besucht und anschließend einen sehr schönen Artikel verfaßt.
Stolz habe ich ihn überall herumgezeigt - jetzt habe ich den Namen weg! So kann das gehen!